Die kommunalen Entwässerungsbetriebe stehen vor großen Herausforderungen. Durch den Klimawandel verstärkte Extremwetterereignisse erhöhen den Druck auf die wasserwirtschaftlichen Infrastrukturen. Gleichzeitig gestaltet sich die vollständige Transformation der Misch- in Trennsysteme, insbesondere in Bestandsquartieren, aufgrund von Platzmangel und finanzieller Aspekte als zunehmend schwierig. Um dennoch umweltschonend, ressourcenschonend und kosteneffizient zu einer Trennentwässerung zu gelangen, bedarf es innovativer Transformationskonzepte.
Als Lösungsweg wird unter dem Forschungsschwerpunkt „Systemintegration“ die optimierte, integrierte Bewirtschaftung der wasserwirtschaftlichen Systeme (Oberflächenabfluss, Kanalisation, Kläranlage) angestrebt. Das grundlegende Ziel besteht darin, die bereits bestehenden Infrastrukturen intelligent miteinander zu vernetzen und integriert zu bewirtschaften, sodass trotz der Beibehaltung einiger Mischentwässerungsgebiete, Abschläge über Mischwasserentlastungen gänzlich vermieden werden können. Dies ermöglicht weiterhin den Einsatz von Küchenabfall-Zerkleinerern (KAZ) zur Optimierung der Stoffströme im Quartier.
Durch die optimierte Mischwasseraufnahme und -behandlung im System (Oberflächenabfluss, Kanalisation, Kläranlage) werden nicht nur Mischwasserabschläge verringert oder gar komplett vermieden und somit Schadstoffemissionen in die Umwelt verhindert, sondern auch der Bau zusätzlicher Speicherbauwerke im Kanalnetz subsituiert, was zur Ressourcen- und Kosteneffizienz des Quartiers beiträgt.
Für den Forschungsschwerpunkt „Systemintegration“ werden die Piloten 4, 6, 8, 9 und 10 im Quartier Hildesheim umgesetzt.