Projektziel

Ziel des Projekts TransKOM ist die Verstetigung der Ergebnisse des vorangegangenen TransMiT-Projekts.

"TransKOM" steht dabei für den Titel des Projekts "Integration einer ressourcenoptimierten Trennentwässerung durch Transformation kommunaler Planungsprozesse für Bestandsquartiere".

Ziel von TransMiT war es aufzuzeigen und zu bewerten, wie städtebauliche mit wasserwirtschaftlichen Aspekten bei einer Quartiers- und Infrastrukturplanung langfristig synergetisch verknüpft, die verschiedenen Alternativen differenziert bewertet und gemeinwohlorientiert gesteuert werden können. Die im TransMiT-Projekt in den Mittelpunkt gestellte zentrale siedlungswasserwirtschaftliche Frage „Wohin sollen sich die urbanen Entwässerungssysteme im Kontext der gesamtstädtischen Herausforderungen entwickeln?“ wird konkret mit der Ausformulierung des Konzepts der qualitätsbasierten Trennentwässerung (qbTE) beantwortet. Diese Entwässerungsstrategie stellt die (Niederschlags-)Wasserqualität in den Mittelpunkt und eröffnet (auf Quartiersebene) konkrete und niedrigschwellige Regenwassernutzungsoptionen. Sie gibt ferner weitergehende Orientierung an der Schnittstelle von städtischem Wassermanagement und Stadtentwicklung, indem die oberirdische Quartiersgestaltung und damit die Stadtplanung sektorübergreifend mit einbezogen wird, z.B. durch geeignete (Bau-)Materialauswahl oder Flächennutzung eine gute Niederschlagsqualität zu gewährleisten. Gehen Wasserwirtschaft und Stadtentwicklung hier Hand in Hand, ließe sich sogar eine zusätzliche städtische Wasserversorgungskomponente etablieren, die sich aus den lokal gesammelten Niederschlägen speist. Gleichzeitig zeigte sich, dass für alle Transformationsschritte in Bestandsquartieren die Entwicklung und Umsetzung eines fachbereichsübergreifenden Planungsprozesses auf strategisch-rahmengebender Ebene essentiell sind, sodass die strukturellen Defizite, die die von allen Beteiligten gewünschte Vernetzung und Planungsabstimmung erschweren, überwunden werden können. Die Entwicklung erster Einzelkomponenten sowie die Integration des Gesamtsystems im TransMiT-Projekt waren erfolgreich, ebenso wie die Entwicklung eines die integrale Planung unterstützenden kommunalen Prozessablaufs „Stadt-Quartier 2050+“.

 

TransMiT - TransKOM

Ziel des Verstetigungsprojektes TransKOM ist es, die Strategie der qualitätsbasierten Trennentwässerung und der integralen Planungsprozesse „Stadt-Quartier 2050+“ zusammenzuführen und über die Umsetzung und Erprobung in Hannover und Hildesheim vom bisher erreichten System Readiness Level SRL 4/5 (Nachweis der Funktionsfähigkeit, erste Validierung) bis zur Operationalisierung (SRL 7/8) weiter zu entwickeln. Die Verstetigung der Forschungsergebnisse helfen damit, Infrastruktursysteme der Wasserwirtschaft im Bestand ressourceneffizient weiterzuentwickeln, urbane Flächen nachhaltig zu gestalten und vor dem Hintergrund der standortspezifischen Gegebenheiten Voraussetzungen für eine vorausschauende klimaangepasste Weiterentwicklung von städtischen Bestandsquartieren zu schaffen.


Projektlaufzeit

Die Arbeiten am Forschungsprojekt TransKOM laufen ab September 2022 für 2 Jahre.


Strategiekomponenten

Das TransKOM-Projekt gliedert sich in zwei Strategiekomponenten: Qualitätsbasierte Trennentwässerung (S1) und Integrale Planung (S2). In Strategiekomponente 1 soll die technische Umsetzung der qualitätsbasierten Trennentwässerung in Hildesheim erprobt werden. In Strategiekomponente 2 werden in Hannover die Strukturen für innerstädtische Prozessabläufe geschaffen. Schnittstellen bilden die sechs Arbeitspakete aus dem Bereich "Werkzeuge und Formate".


Arbeitspakete

Die Arbeiten der Strategiekomponenten im Projekt teilen sich in verschiedene Arbeitspakete auf.

Die Kernarbeitspakete aus Strategiekomponente 1 sind die Arbeitspakete 1.1 und 1.2. mit der Stadtentwässerung Hildesheim (SEHi) als verantwortlichem Partner, während die Arbeitspakete 1.3 bis 1.5 als "Werkzeuge und Formate" die Schnittstellen zu Strategiekomponente 2 bilden.

AP 1.1: Entwicklung eines Ableitungssystems als baulicher Prototyp inklusive Wasserweiche

AP 1.2: Entwicklung eines Regelungssystems zur Einbindung von NW-Qualitäten in die Kanalnetzsteuerung

AP 1.3: Niederschlagswasser-Qualitäts-Prognose auf Basis von Niederschlagscharakteristiken

AP 1.4: Entwicklung eines quartiersspezifischen Managements niederschlagsbürtigen Stadtwassers

AP 1.5: Sanierungsplanung im Kontext einer qbTE

Die Kernsarbeitspakete aus Strategiekomponente 2 sind die Arbeitspakete 2.1 und 2.2 mit der Landeshauptstadt Hannover als verantwortlichem Partner. Die Arbeitspakete 2.3 bis 2.5 als "Werkzeuge und Formate" bilden wie bei Strategiekomponente 1 die Schnittstellen zu Strategiekomponente 2.

AP 2.1: Demonstration des neuen fachbereichsübergreifenden Planungsprozesses "Stadt-Quartier 2050+" für 2 Quartiere in Hannover

AP 2.2: Institutionalisierung der integralen Planungsabläufe/-routinen zur Erreichung einer operativen Funktionalität der strategischen Quartiersplanung

AP 2.3: Schnittstellen integralen Handelns und kommunale Steuerungsansätze - Verbesserung der Nachhaltigkeitsleistung von Wohnungsunternehmen im Bestand

AP 2.4: Quantifizierung quartiersdifferenzierter Wirkungen lokaler BGI-Maßnahmen in Bezug auf Wasser

AP 2.5: Quartiersdifferenzierte Berechnung humanklimatischer Belastungen – Bezug „Hitze“

 

TransKOM Übersicht der Arbeitspakete


Förderung

Die Förderung des Projektes erfolgt durch das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) im Rahmen der Fördermaßnahme „Ressourceneffiziente Stadtquartiere für die Zukunft“ (RES:Z).


Kurzbeschreibung des Projektes

Die in den letzten Jahren vorangetriebene Transformation der Siedlungsentwässerung im Bestand zeigt deutliche Grenzen auf bzgl. der allein durch die Stadtentwässerungen erreichbaren Umsetzungen. Das Vorläufer-Vorhaben TransMiT adressierte dieses Problem und zeigte auf, wie bei einer Quartiers- und Infrastrukturplanung städtebauliche Erfordernisse mit wasserwirtschaftlichen Aspekten langfristig synergetisch verknüpft werden können. Hierfür wurden in drei systemcharakteristischen Bestandsquartieren der Städte Braunschweig, Hannover und Hildesheim unterschiedliche Forschungsansätze in der Praxis als Umsetzungspiloten (UP) untersucht, die auf transformationsrelevante technische und organisatorische Aspekte der ressourcenoptimierten Transformation von Misch- und Trennentwässerungen fokussierten. Im Kern des Vorhabens stand damit die Konzeptentwicklung im Rahmen einer integralen, fallspezifischen und maßnahmenoffenen Planung. Hierauf aufbauend werden nun in der Verstetigungsphase TransKOM zum einen das erarbeitete Konzept der qualitätsbasierten Trennentwässerung (qbTE) und zum anderen mit dem in TransMiT neu initiierten Verwaltungsprozess Stadt-Quartier 2050+ zwei Kernaspekte der integralen Quartiersplanung herausgegriffen und als Basis einer institutionalisierten strategischen Quartierentwicklung in der Praxis erprobt und für die Praxis weiterentwickelt. Ausgehend von den Umsetzungen der beiden Strategiekomponenten werden damit in TransKOM ressourcenoptimierte Transformationspfade auf Praxistauglichkeit geprüft, die Beteiligung/Rolle maßgeblicher kommunaler Akteure an den Entwicklungen für eine lebenswerte und nachhaltige Stadt weiter definiert und damit im Sinne einer Prozessverstetigung, institutionalisiert.