Hygiene-Untersuchungen im TransMiT-Projekt
Die quantitative mikrobielle Risikobewertung (QMRA) ist eine Methode zur Quantifizierung und Bewertung des Gesundheitsrisikos bei einer Exposition gegenüber Mikroorganismen.
Blaue Elemente in der Stadt, wie beispielsweise Brunnen, Zisternen oder Teiche, sind mikrobiologischen Verunreinigungen z. B. durch Exkremente von Tieren ausgesetzt. Durch die kontinuierliche mikrobielle Überwachung des Wassers kann das gesundheitliche Risiko der Besucher abgeschätzt und bewertet werden.
Die meisten Brunnen in der Stadt werden zu Beginn der Saison mit Trinkwasser gefüllt. Über die Saison wird der Brunnen bei Bedarf nachgefüllt.
Für die Analyse haben wir unterschiedliche Brunnen ausgewählt, bei denen verschiedene Übertragungswege eine Rolle spielen:
1. Blätterbrunnen
Übertragungsweg vor allem über die Haut
Quelle: wiki commons, ChristianSchd, CC BY-SA 4.0
2. Klaus-Bahlsen-Brunnen
Übertragungswege über die Haut oder durch Einatmen
Quelle: Diana Estefania Carpio Vallejo, ISAH, Leibniz Universität Hannover
3. Leibniz – Teich (nur durch Regenwasser gespeist)
Überttragungswege über die Haut
Quelle: Diana Estefania Carpio Vallejo, ISAH, Leibniz Universität Hannover
4. Körtingbrunnen
Überttragungswege über die Haut, durch Trinken oder Einatmen
Quelle: Diana Estefania Carpio Vallejo, ISAH, Leibniz Universität Hannover
Für die quantitative mikrobielle Risikobewertung wurden die Konzentrationen von verschiedenen Krankheitserregern in der Saison 2020 und 2021 gemessen. Zusätzlich wurde durch Burano-Methode das Nutzerverhalten der Besucher dokumentiert und analysiert. Dabei zeigte sich, dass vor allem Kinder in Kontakt im dem Wasser kommen.
Zur Beschreibung des gesundheitlichen Risikos wurde eine Monte-Carlo-Simulation durchgeführt, um das Infektionsrisiko zu bestimmen.
Unsere Untersuchungen zeigten am Beispiel von E. coli, dass beim Körtingbrunnen ein erhöhtes Infektionsrisiko vorhanden ist. Jedoch haben unsere Beobachtungen auch gezeigt, dass Besucher Wasser von diesen Brunnen trinken, wodurch eine größere Menge verunreinigtes Wasser aufgenommen wird. Wenn wir diesen Wert bei der Berechnung nicht berücksichtigen, würde das Infektionsrisiko ähnlich wie bei den anderen Brunnen sein.